Stillstand kann man DOUGLAS DARE keineswegs vorwerfen. Auf seinem Debüt bewegte sich der Londoner mit dem Einsatz von Piano und Synthies noch zwischen den Sparten Klassik und Elektronik, auf dem bereits zwei Jahre später folgenden Album „Aforger“ verwendete er außerdem auch Chöre, diverse Bläser, Gitarren und erstmals auch Schlagzeug, um dem Ganzen etwas mehr Vielfalt zu verschaffen.
Für sein drittes Album „Milkteeth“ hat er sich nun vier Jahre Zeit gelassen und sich thematisch, wie es der Albumtitel nahelegt, auf die Vergangenheit zurückbesonnen. Auf das unschuldige Landleben auf einem Bauernhof in Dorset, wo er wegen seiner Extravaganz bereits als Kind als Sonderling galt, durchaus aber auch Spaß daran empfand.
Passend zu dem ursprünglichen Leben auf dem Land fällt „Milkteeth“ wieder minimalistischer und schlichter aus als der opulente Vorgänger, wenngleich die Stimmung auf allen drei Alben ziemlich ähnlich bleibt: düster und traurig. Mit der Autoharp, einem Instrument, das einer Kastenzither ähnelt, hat DOUGLAS DARE auch auf diesem Album wieder ein neues Instrument mit eingebaut, wenngleich seine Spielweise (zu hören z.B. in dem Stück „Silly games“) für den Hörer kaum von einer Gitarre zu unterscheiden ist.
Trotz aller Intimität und Stimmung, die DOUGLAS DARE zu vermitteln mag, kann mich sein drittes Album leider nicht mehr so begeistern wie die beiden Vorgänger. Dabei schneidet „Milkteeth“ im direkten Vergleich nicht mal unbedingt schlechter ab als die ersten beiden Alben. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass DOUGLAS DARE sich aus seiner düsteren Aura etwas mehr herauswagt, gerade dann, wenn „Milkteeth“ neben einer gewissen Isoliertheit doch auch eine große Unbeschwertheit, Unschuld und Freiheit ausdrücken soll.