Ziemlich düsteren deutschsprachigen Post-Punk legen uns DIE ARBEIT aus Dresden mit ihrem zweiten Album „Wandel“ vor. „Keine Angst mehr vor den Ängsten, Keine Chance auf Ewigkeit, Keine Kälte, keine Kippen, keine Ahnung, kein Okay, kein Versichern gegen Diebstahl und kein Ferienhaus am See“ heißt es etwa im zweiten Song „Probleme“. Das hat etwas von FEHLFARBEN und GRAUZONE, nur in wesentlich dunkler. Musikalisch erinnert es mich auch an die Anfangszeit von MESSER, der Gesang könnte hingegen genauso gut von Felix Müller stammen. Wobei Maik Wieden oft mehr spricht als singt. Und doch findet man in der Musik von DIE ARBEIT auch viele Popelemente, „Dinge passieren“ ist schon fast ein kleiner Hit – wenngleich auch eher Pop Noir als Pop. Die Eingängigkeit ist dabei zumeist auf die guten Gitarrenmelodien zurückzuführen, aber genauso gern bewegen sich DIE ARBEIT auch im disharmonischen Bereich. In der Summe ist „Wandel“ ein sehr klares und eindringliches Album geworden, das in der Instrumentierung oft minimalistisch daherkommt, zugleich aber in Sachen Songaufbau und Steigerungen sehr durchdacht erscheint. Im Oktober spielen die Dresdner im Molotow, im Juni auf dem Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Zwei sehr unterschiedliche Zielgruppen, und trotzdem werden sie an beiden Orten zu überzeugen wissen.