Das Album-Cover von DESTROY DEGENHARDT gleicht einem Wimmelbild, und irgendwie passt es somit einerseits ziemlich gut zu diesem inzwischen sechsten Album des HipHoppers aus Düsseldorf. Denn auch in seinen Liedern gibt es einiges zu entdecken – angefangen bei den zahlreichen Sprachsamples aus Film und Fernsehen, bis hin zu unzähligen textlichen Querverweisen und Reminiszenzen. Weniger passend hingegen die zahlreichen Farben, in denen das Artwork erstrahlt, denn „Das Handbuch des Giftmischers“ fällt insgesamt doch ziemlich düster aus. Mit schwerfälligen Beats und oberflächlich betrachtet stoisch vorgetragenen Raps pflügt sich DESTROY DEGENHARDT durch dieses Album und liefert ein konsequent zu Ende gedachtes Gesamtwerk ab, welches sich weit jenseits des HipHop-Mainstreams bewegt. Besonders hervorzuheben wären aus meiner Sicht der großartige Track „Fuchur 2“, bei dem ANTILOPEN GANG-Mitglied Koljah als Gastrapper verpflichtet werden konnte, sowie das zur Akustik-Gitarre gesungene SLIME-Cover „Zu kalt“, welches (neben zahlreichen weiteren textlichen Anspielungen) von der Punk-Sozialisation des Protagonisten zeugt. Unterm Strich ein ziemlich eigenwilliges Album, das jedoch umso nachhaltiger im Gedächtnis bleibt, wenn man ihm erstmal eine Chance gegeben hat.