DER NINO AUS WIEN – Träume / Bäume

Pophits für eine bessere Welt und ein Album voller Introspektive. So unterschiedlich also klingen laut Presseinfo die beiden neuen Werke von DER NINO AUS WIEN. Fangen wir mal an mit dem „Tobacco song“. Wunderschöner, im TOM-WAITS-Stil gehaltene Nummer über das Rauchen und dessen Freuden. Oder auch Leiden. Egal. Einfach schön. Und allen Nichtrauchern gewidmet. Aber auch allen Rauchern. Ein weltumspannendes Lied also. Vorgetragen fast schon selbstverständlich im Wienerischen. „Träume“ spielt mit Genres, probiert mal vom Punk, packt sich einen Spritzer Liedermaching dazu und lässt auch von den anderen Stilen im Angebot nicht die Finger. DER NINO AUS WIEN bringt einen mal schwarzen, mal bunten Humor mit, dem er in seinen Texten bewusst viel Raum lässt. Insgesamt klingt „Träume“ tatsächlich etwas fröhlicher als „Bäume“. Auf dem zweiten (oder ersten?) Album dieses Duetts zeigt DER NINO AUS WIEN deutlich mehr seine persönliche Seite. Erzählt von den eigenen Erfahrungen, ob in 2004 oder 2013. Auch wird er auf „Bäume“ immer mehr zum Liedermacher, wenn auch mit einer wavigen Note. Aber auch auf dieser CD sind lustige Lieder enthalten, zumindest sagt uns das der Künstler selbst („Lustig!“) im Booklet. Sicherlich einer der Höhepunkte wartet gegen Ende auf den Hörer: der titelgebende Track „Bäume“. „Jeder will ins Wasser / weil die Luft viel zu heiß ist / und wir sitzen bekleidet wie im Winter / im Prater und lesen.“ Klingt nach meinen Sommerfreuden. Aber auch für alle anderen ist dieses Doppel-Album sicherlich ein großer Spaß. Oder ein Grund, endlich mal wieder über sich selbst und das eigene Leben nachzudenken. Egal, wie man sich entscheidet, „Träume / Bäume“ wird helfen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.