Die Veröffentlichung von „Last call for alcohol“ der DEAD PLAYBOYS wird vom tödlichen Unfall des Sängers Rasmus begleitet. Dieser galt bis dahin als einer der besten und hoffnungsträchtigsten Sänger im schwedischen Punkrock. Die Aufnahmen stammen bereits aus dem Dezember des Jahres 2003 und mit ihnen konnte man sich einen Plattenvertrag mit Feedback Boogie Records sichern. Der ursprüngliche Termin war für Oktober 2004 angesetzt, eine Europa Tour gebucht, doch es kam anders, denn in der Nacht vom 28. auf den 29. September 2004 stürzte Rasmus nach einer langen, alkoholgetränkten Nacht von einer sechs Meter hohen Brücke und verstarb noch in der selben Nacht. Er wurde nur einundzwanzig Jahre alt! Mittlerweile hat der Rest der DEAD PLAYBOYS, die sich schon im Jahre 2000 gegründet haben, einen ebenbürtigen Ersatz gefunden, und so darf „Last call for alcohol“ als Vermächtnis der ersten vier Jahre und als Tribut an Rasmus angesehen werden. In 26 Minuten werden uns hier zehn meist schnelle, treibende Stücke um die Ohren gehauen, die gleichermaßen von den NEW BOMB TURKS, als moderne Variante des Punkrocks, und den DEAD BOYS, als Urgestein des amerikanischen Punk und vermeintliche Mitnamensgeber (?), beeinflusst sind. So war das Debüt der DEAD BOYS „Young, loud and snotty“ ebenfalls zehn Stücke groß und mit fast achtundzwanzig Minuten auch nicht viel länger als das hier vorliegende Debüt der DEAD PLAYBOYS. Die Stücke gehen gut ins Ohr, und die schmutzige Produktion hat den nötigen Rotz, ebenso wie die Stimme von Rasmus. Die Texte vermitteln eine nihilistische Grundhaltung, und so singt Rasmus in „Ain´t no more“: „Load my 44, this life ain´t no more“. Die DEAD PLAYBOYS haben mit „Last call for alcohol“ eine solide Punkrock-Scheibe mit einem wirklich großartigen Sänger abgeliefert, die jeden Anhänger oben genannter Bands ansprechen dürfte.