DANKO JONES – B-Sides

Da erzählt man seiner Freundin von den tollen Konzertereignissen, die man mit DANKO JONES bereits erlebt hat, und dann, ja dann steht er vor SAXON und MOTÖRHEAD auf der Bühne, pappiger Sound dringt aus den Boxen, DANKO langweilt mit viel Zwischengerade und ist peinlich bei Oral-Sex-Geschichten. Fremdschämen ist angesagt. Doch wer macht das schon, und hey, das vorwiegend gesetzte Biker- und Rocker-Publikum war begeistert. Schließlich funktioniert die traditionelle Rollenteilung von Mann und Frau hier anscheinend noch hervorragend! Was soll ich sagen, der Auftritt passte für mich ins Bild, welches die letzte Platte „Never too loud“ hinterlassen hat. Weniger für den schwitzigen Club als die größere (große?) Bühne geschrieben, oder wie sich der Titel auf dem Silberling liest, wenn das Mittelloch das „too“ unverschämterweise schluckt. Genug davon, denn hier liegen uns die „B-Sides“ vor, und hier bekommen wir DANKO JONES in alter Form. Ganze 27 Tracks gibt es zu hören, die die Fan-Herzen Purzelbäume schlagen lassen. Umfassend handelt es sich um Aufnahmen aus den Jahren 1996 bis zum ROCKET FROM THE CRYPT Tribute-Song aus 2008. Es tut gut, Stücke wie „Never again“ mit der unvergesslichen Textzeile „The problem with you, you got a hole in the back of your head!“ wieder zu hören. Hier brannte die Garage noch lichterloh, und der Sound war raw-as-fuck! Diese Zeiten kommen nicht zurück, und irgendwie bin ich froh darüber. Make room. Jammern sollen andere, und wer den Weg nicht mehr mitgehen will, das weiß Big-Ego-DANKO, verliert mit ihm das Beste, was ihm jemals passiert ist. Meint DANKO vielleicht zu wissen, doch auch, wenn diese B-Seiten versöhnen, so lässt sich „Never too loud“ nicht einfach vergessen. Übrigens: Wie erfolgreich DANKO JONES momentan unterwegs sind, zeigt auch die Tatsache, das sie nunmehr die BACKYARD BABIES als Vorband mit auf Tour nehmen. Das gab es vor Jahren umgekehrt zu erleben.