Die CYANIDE PILLS gehören zu den Bands, die Platten schneller veröffentlichen, als so mancher gucken kann. Zwei LPs und stolze fünf EPs haben die Engländer in den letzten Jahren rausgehauen und bei Freunden des gepflegten 77er-Punkrocks folglich so manchen Kaufrausch ausgelöst. Mit „Live´n´nasty in Frankfurt“ folgt nun in Form dieses 10″-Vinyls erstmalig ein Live-Album der Band, das mit seinen insgesamt 14 Songs zwar einen guten Querschnitt durch die bisherigen Veröffentlichungen bietet, aber als live eingespielter „Best of“-Ersatz nur bedingt taugt. Dies liegt keineswegs an der Song-Auswahl, denn Stücke wie „Cheap´n´ nasty“, „Johnny Thunders lived in Leeds“ oder „Mail-order bride“ sind durchaus kleine Punkrock-Perlen, die die Herzen von RAMONES-, BUZZCOCKS- oder THE BRIEFS-Fans garantiert höher schlagen lassen. Doch letztendlich wird das Gesamtergebnis durch die relativ undifferenzierte Klangqualität des Konzertmitschnittes getrübt, denn abgesehen vom klaren Gesang klingen die Instrumente stellenweise so, als hätte man vom damaligen Abend immer noch die Ohropax in den Lauschern stecken. Und das ist dann für meinen Geschmack doch ein wenig Zuviel des Live-Feelings.
CYANIDE PILLS – Live ’n‘ nasty in Frankfurt 10
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. August 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.