Es eilt ihnen ein Ruf von Cool- und Hippness voraus, weil, aus Brooklyn halt, einer DER angesagtesten Hotspots innovativer Popmusik zur Zeit. Darf man da überhaupt kritisch mit der Nase rümpfen, ohne gleich aufgebrachte Trendhinterherhechler am Hals zu haben? Doch zuerst zu den Fakten. Die Musik auf „Alight of night“ ist äußerst minimalistisch, der Sound wie eine Phil Spector Produktion eines VELVET UNDERGROUND-Albums, die auch, neben JOY DIVISION und spukigem Psychobilly, unverhohlen Blaupausen geliefert haben. Simpeldrumming, dünnes Gitarrengeschrammel, Plastikorgelsounds und monotoner Gesang, der kaum mal die Tonlage wechselt, bilden das Gerüst für teils gelungene, teils elend langweilige Songs. Mit „The dazzled“, „Graveyard orbit“, „Prismatic room“, „The sinking“ und „Departure“ gelingen ihnen trotzdem Songs mit einem ganz eigenwilligen Charme. Was man aus diesem verhallten, verwaschenen LoFi-Konzept rausholen kann, zeigt das erstklassige „Crystal stilts“. Quentin Tarantino hat wahrscheinlich schon einen dicken roten Eintrag in seinem iPhone. Songs wie „Shattered shine“, „Verdant gaze“, „Bright night“, „Spiral transit“ und „The city in the sea“ sind jedoch furchtbar leierig, langweilig und eindimensional. Einfach mal so bedröhnt vor sich hindaddeln ist nur für den bedröhnten Daddler klasse. Und die coole Herkunft nützt da auch nichts. Somit bleibt festzuhalten, dass „Alight of night“ nur bedingt empfehlenswert ist, aber durchaus Potenzial für mehr erkennen lässt. Ob die Band es schafft, in Zukunft mehr als nur eine handvoll fokussierter Songs zu schreiben, bleibt abzuwarten.