Rein instrumental geht es im vierten Teil des Major Label-Singleclubs zur Sache: CAPTAIN TRUNK und PIA BLANK teilen sich diese Vinyl-7″, die auf – man höre und staune – gerade einmal 100 (!) Exemplare limitiert ist. Der frühe Vogel fängt hier also den Wurm.
Ob der Wurm allerdings auch tatsächlich mundet, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest CPT. TRUNK könnten nämlich dem einen oder anderen etwas schwer im Magen liegen. Das aus der Leipziger Band DON VITO rekrutierte Duo tobt sich an Schlagzeug und Gitrarre ordentlich aus und erzeugt dabei eine sperrige, vertrackte Lärmkulisse. Ich würde es mal als Post-Noiserock bezeichnen, oder wie schreibt das Promoblatt so treffend: „So hätte instrumentaler Punkrock auf LSD in einer Bulgariendisco Mitte der 80er Jahre geklungen“. Im Vergleich klingen PIA BLANK regelrecht anschmiegsam. Ihre drei Stücke präsentieren sich in einem angenehmen Postpunk-Gewand, dem viel Platz für Melodien eingeräumt wird. Zudem spielt hier eine Bass-Klarinette mit, die quasi den Platz einer fehlenden Gesangsmelodie einnimmt und den Sound zusätzlich abrundet.
Insgesamt handelt es sich hier um eine durchaus interessante Schallplatte zweier Bands, die sich in der Herangehensweise an Instrumentalmusik stark voneinander unterscheiden, aber dennoch gleichermaßen eigenständig agieren. Es ist allerdings davon auszugehen, dass diese Veröffentlichung den konspirativen Kreis von Plattensammlern und Musik-Nerds nicht verlassen wird.
CPT. TRUNK / PIA BLANK – Split 7″
