CODY – Songs

Nach der EP im Mai kommt jetzt mit „Songs“ ein 47minütiges Album des dänischen Musikerkollektives um den sympathischen und begnadeten Singer/Songwriter Kaspar Kaae heraus. Längst dürfte dieser Geheimtipp über die Grenzen des Heimatlandes bekannt geworden sein, spielte die Band bereits eine ausgiebige USA-Tour und stand unter anderem mit THE NATIONAL und BONNIE „PRINCE“ BILLY auf der Bühne. Wie erwartet erfüllt die neue Platte alle bisherigen Hoffnungen und verstärkt die bereits in den Liedern der EP vorhandenen Sehnsüchte nach Weite und Wehmut. In elf klugen und intensiven Songs zeichnen CODY aus skandinavischer Perspektive den amerikanischen Traum des unabhängigen und wildromantischen Cowboylebens. Die Songs zwischen Americana, Folk und Country leben von der teils zerbrechlichen, teils rauen Stimme von Kaspar Kaae, Geige, Westerngitarren, sanftem Schlagzeug und aparten Lap- und Pedal-Steel-Gitarren. Daneben finden sich Mundharmonika, Klavier, Posaune, Tamburin und begleitender Gesang. Trotz dieser Vielzahl an Instrumenten und Stimmen der zwölf beteiligten Musiker sind die einzelnen Lieder keineswegs überladen, sondern auf das Wesentliche und Grundlegende reduziert. „What you saw, what you see“ zum Beispiel klingt wie eine Hommage an NEIL YOUNG, dessen Einflüsse ebenso deutlich werden wie die Zuneigung zu den BRIGHT EYES. So sind die Songs oftmals einfach konstruiert, aber von der beachtlichen Tiefe und Intensität eines kleinen Herzinfarktes. „Down in the dark“ und „The light“ glänzen besonders durch eine Fragilität, die sie durch Line Feldings Geigenspiel und deren unglaubliche, zart schwebende Begleitstimme gewinnen. Mit den beiden melancholischen Stücken „What’s behind“ und „Your window“ schließt das ausgesprochen stimmige und dabei abwechslungsreiche Album würdig. Unbedingt anhören!