CLOUD 9 – Money can’t buy my cloud nine

”The miss out“, der Opener der mir vorliegenden CD, ist feinster Indierock. Das erinnert ein wenig an MILES, etwas an NEW ORDER und… fällt völlig aus dem Rahmen! Von daher ist der Song am Anfang schon ganz gut platziert. Das folgende „A great misery“ gibt hingegen den weiteren Weg vor: fällt einem beim Gitarrenspiel nach kurzem Überlegen ELLIOTT SMITH ein, unterstreicht der Gesang, der nach einer halben Minute einsetzt, diese Referenz gleich doppelt. Die Art, wie Joe Hartmann singt, mitsummt, die zweite Gesangsstimme, die Arrangements der Songs und die komplette Aufnahme – alles klingt so, als ob es für ihn nur ein einziges Vorbild gab, dem nun nachzueifern ist.
Tatsächlich ist der viel zu früh verstorbene Melancholiker aus Omaha natürlich nicht die schlechteste Referenz, und gerade, was den Anfang des Debütalbums von CLOUD 9 betrifft, steht der Österreicher ihm auch fast in nichts nach. Leider macht sich aber im Laufe des Albums ein wenig Langeweile breit, was mitunter daran liegt, dass die späteren Songs die anfängliche Qualität nicht halten können.
Die Produktion ist erstklassig, das Artwork für meinen Geschmack etwas zu bunt und fröhlich, und Innovationen sollte mal lieber woanders suchen. Aber darum geht es Joe Hartmann wohl auch nicht. Insgesamt eine zwiespältige Sache.