„Qualität statt Quantität“! Da kommt eine Band wie CLINT, bisher weitestgehend unbekannt, und behauptet doch glatt, sie haben nur neun Songs aufgenommen, um nicht mit Füllern oder schlecht produzierten Songs das Album vollzustopfen! Frechheit! Oder auch nicht…
Schon beim ersten Hören kann man diesem Promo-Zitat voll zustimmen, denn die Produktion ist sehr gelungen, perfekt und druckvoll, aber dennoch fängt man gerade beim Gesang viel von der Spielfreude und Energie der Niedersachsen ein. Samples, gedoppelte Gitarren und teilweise auch gute Übergänge zwischen den Songs runden das Werk ab.
CLINT erinnern mich manchmal an ANTI-FLAG, die es genauso schaffen, lauten, krachigen Punkrock mit eingängigen Melodien zu verknüpfen, ohne dabei ins allzu poppige Gewässer abzudriften. Außerdem schaffen sie Tempowechsel, ohne dabei verkrampft zu wirken und auch ohne danach hektisch das Tempo wieder anzuziehen, alles top also.
Insgesamt ist „To live in guilt“ nicht nur produktionstechnisch und musikalisch gelungen. Auch das äußere Gesamtkonzept weiß zu überzeugen. Anspieltipps sind „please drop me off“ mit dem Old-School WahWah-Intro und „by all means necessary“ mit dem fantastischen BUT ALIVE (Nur noch 5 Sekunden) mäßigen Eletrogelööde im Outro. Wir reden hier nicht mehr von einem Demo, sondern von einer CD, die ihr Geld wert ist und ein Ausrufezeichen setzt. Punkrock mit hohem Wiedererkennungswert. Setzen, CLINT, gut gemacht.