Als ich den Band Namen CLEANING WOMEN las, musste ich unweigerlich an einen der besten Steve Martin-Filme überhaupt denken und zwar an „Dead men don’t wear plaid“, wo Steve Martin immer, wenn die Worte „Cleaning Women“ erwähnt werden, total durchdreht. Aber mit diesem Film haben die Jungs nichts zu tun.
Doch Film ist schon mal ein ganz gutes Stichwort, denn unter anderem komponieren sie auch Filmmusiken. Und nicht nur irgendwelche, sie haben zum Beispiel den ersten russischen Science Fiction-Stummfilm von 1924 „Aelita – the queen of mars“ nachträglich mit ihrer Musik unterlegt. Der Film-Titel ist auch zugleich der Titel des Albums, und eine Kurzfassung des Filmes ist als Video-Track auf der CD enthalten. Des Weiteren können wir uns auch noch an einem zweiten Video-Clip mit dem Titel „Hotel jungle fever“ erfreuen, in dem wir auch sehen können, wie durchgeknallt diese Typen sind. Denn im gerade erwähnten Clip laufen die Musiker durchgehend in Frauenkleidern herum und musizieren z.B. auf Wäschespindeln. So ungefähr soll man sich auch die Live-Auftritte der drei Putzroboter mit Namen CW01, CW03 und CW04 vorstellen. Textlich – wie sollte es anders sein – wird sehr viel über die Wichtigkeit des Reinemachens philosophiert. Ja, ich glaube, dass sich das alles ganz schön verrückt anhört, und das ist es auch. Musikalisch würde ich das ganze Spektakel so in Richtung EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN, THE EX, MINISTRY und den RESIDENTS einordnen. Aber ich muss sagen, die drei haben ein echt gutes Gespür für Klang und Rhythmus. Mal krachig, mal melodisch, mal spacig und dann wieder einigermaßen bedächtig – das muss man einfach gehört haben. Ein absoluter Geheimtipp für Leute des „anderen“ Musikgeschmackes.