APPARAT – The devil’s walk

Der Werdegang von APPARATs Sascha Ring ist schon spannend. Ursprünglich als Experte elektronischer Klänge und Teil von MODERAT sowie früherer Mit-Inhaber von Shitkatapult, wendet er sich mehr und mehr dem Ambiente zu, um schließlich mehr „Sounds als Beats“ zu produzieren. Das hat er auf „The devil´s walk“ auch definitiv geschafft.
Ein klein wenig erinnert es ja doch an andere Bands. Aber das will man ihm gar nicht vorwerfen. Der Opener könnte glatt weg von MÚM sein, und dass zum Beispiel „Ash / Black veil“ eine (Thom) Yorke-esque Atmosphäre versprüht, entgeht einem auch nicht. Aber dennoch fügt sich das vierte Album von APPARAT prima in diesen beginnenden Herbst, in dem man bei einem Tee in der Wohnung sitzt und die Blätter am Fenster vorbeipusten sieht.
Bereits mit seinem letzten Album „Walls“ (2007) deutete Sascha Ring an, dass elektronische Musik nicht für immer seine Hauptmahlzeit bleibt, sondern er auch durchaus für anderen Sound in der Lage ist.
Bemerkenswert natürlich ist das Duo mit Anja Plaschg, auch bekannt unter dem Künstlernamen SOAP & SKIN, die vor 2 ½ Jahren mit ihrem selbstbetitelten Debüt für Knierutschern unter den Musikbewunderern sorgte und seitdem gewissermaßen in der Versenkung verschwand, mittlerweile aber wieder eifrig an einer neuen EP arbeitet.
Natürlich entsagt APPARAT sich nicht völlig der elektronischen Musik auf dem Album. Nur wird sie in einen Soundteppich eingebettet, der einen mehr dazu verleitet, verträumt seinen Kopf zu bewegen als in einem Club dazu zu tanzen.
Glockenklänge in Endlosloops und Liebesbotschaften mit klagender Stimme – das klingt leider wahrlich wie jede andere Herbstplatte auch. Aber wir wollen APPARAT gar nicht böse sein oder gar vorwurfsvoll klingen, denn dieser wohligen Klangatmosphäre hört man einfach viel zu gerne zu und so lässt man debil grinsend das Album immer und immer wieder durchlaufen.