CHURCH OF THE BLUE NUN – The art of worshipping

Wenn Finnen und Holländer schon mal was zusammen machen, kann da doch nur etwas Seltsames herauskommen, oder? Wenn sie dabei auch noch auf jegliche Drums verzichten, Cello, Kontrabass und Akkordeon einsammeln und ein Album live in einer entweihten Kirche einspielen, dann müsste es sogar etwas Obskures werden.
CHURCH OF THE BLUE NUN, deren Name einem Weißwein entsprungen ist, präsentieren auf „The art of worshipping“ eine großartige Mischung aus Folk, Americana und zartem Pop auf akustischen Instrumenten. Die beiden Protagonisten Mäkkelä und van Velzen verfügen beide über ein gerüttelt Maß an Songwriterqualitäten, das zwar deutlich an amerikanischen Vorbildern angelehnt ist, aber nicht die Eigenständigkeit vermissen lässt. 13 Songs zwischen BRIGHT EYES, THE DOORS, LOU REED, JETHRO TULL, SIMON&GARFUNKEL, BOB DYLAN und und und. Zwischen all diesen Stühlen machen es sich CHURCH OF THE BLUE NUN recht bequem und überzeugen durch Musik und Texte, vor allem aber durch die Atmosphäre, die sie auf ihrem Debütalbum schaffen.
Ein Album mal zum Träumen („Another day“), zum Swingen („Goho song“), zum Weinen („Tomasz“), zum Tanzen („Damsons“), einfach für jeden Anlass, jede Gefühlslage, die sich langsam mit dem kommenden Herbst ankündigt.
Dieses Album ist pures Gefühl, von Finnen, Holländern und Deutschen in Musik gepackt. Kammermusik fürs eigene Kämmerlein und für gefüllte Clubs mit Atmosphäre. Es geht also auch ohne Drums. Gut zu wissen!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.