Neues aus Schweden. Heute: CHIKAN. Hier handelt es sich um die Band um den AMICAL-Sänger Petter Söderberg. „Crops and crooks in your head“ bietet eine Mischung aus 90er Ami-Indie und Alternative Country, gewürzt mit Elektronikeinwürfen. Klingt krude? Ist es auch ab und an. Mit „Time to reveal“ steht der beste Song gleich am Anfang des Albums und macht Lust auf mehr. Doch vom spröde klingenden Schrammelpop nimmt die Band in der Folge immer mehr Abschied, driftet über gediegenen Pop Richtung Saddle Creek ab, um zur Mitte des Albums in Lahmheit zu erstarren. Mit „This season (Sreven Payne can make it happen)“ und „Give me open sores“ wird das Tempo noch mal kurzzeitig angezogen, doch das ist nur ein Strohfeuer. Die beiden letzten Stücke sind wieder nichts für Bewegungsjünger, sondern etwas für Couchpotatoes. Wie alles, ist das natürlich Geschmackssache, und deswegen fällt es mir schwer, hier den Stab ganz zu brechen, weil es viele gute Ansätze und Ideen gibt und die spröde Produktion immer angenehm neben dem Mainstreampop liegt. Mir fehlt nur eine klare Linie. Zu sehr wird auf verschiedenen Spielfeldern gekickt. Derartige Stilschwankungen verleiden mir einfach den Genuss des ganzen Albums. Beim nächsten mal also bitte vorher die zusammengetragenen Ideen passend bündeln und den Blick für´s große Ganze nicht verlieren, dann kann das durchaus noch was werden.