Eine Fünf-Mann-Band aus Frankfurt am Main auf Bellaphon Records, war da nicht mal was? Ach nee, die waren ja nur zu viert – egal, hier geht es in allen Belangen nicht einmal ansatzweise in die „Deutschrock“-Richtung, vielmehr, um mal eine allgemeine Richtung vorzugeben, in das Hardcore-Segment. Die Gründung von CANINE wurde bereits im Jahr 2013 vorgenommen, vorab folgten nur ein paar digital veröffentlichte Songs. Jetzt das Debüt mit elf Songs. Eine also nicht mehr ganz so frische Band mit aber einem relativ frischen Sound. CANINE markieren auf diesem Album nicht das Old-School-Hardcore-Brett, sondern spielen eine deutlich moderne Gangart. Der Sänger erinnert mich teilweise wirklich ein wenig an Lou Koller von SICK OF IT ALL, hier wird die Wut aus dem Bauch noch richtig schön rausgelassen. Auf der anderen Seite wird den Song-Elementen durch den rockigen Einsatz der Gitarre schon fast ein wenig Indie-Rock-Flair verliehen – also längst nicht so ein Old-School-lastiges Heavy-Weight-Hardcore-Monster wie es SICK OF IT ALL sind, aber die Wolkenkratzer-Skyline von Frankfurt am Main ist auch nicht unbedingt mit der aus New York City zu vergleichen. Songs wie „Religioneater“ begeistern bereits beim ersten Hören, allerdings klingen dann viele weitere Nummern zu sehr nach Durchschnitt. Im Gesamtbild aber ein nettes Start-Debüt mit Weitblick auf diverse Hardcore-Genres und der daraus resultierenden ausreichenden Eigenständigkeit.
CANINE – Bleak vision
- Beitrags-Autor:Marcus Hübner
- Beitrag veröffentlicht:6. Januar 2019
- Beitrags-Kategorie:Tonträger