Fakt ist: Wenn sich eine Band nach Süßigkeiten benennt und mit einem Artwork auftrumpft, das einen unweigerlich an die letzte Geburtstagsfeier der achtjährigen Nichte erinnert, dann sollte man nicht unbedingt ein brutales Metalcore-Gewitter erwarten. Vielmehr haben sich CANDY HEARTS dem Gute-Laune-Poppunk verschrieben und liefern mit „All the ways you let me down“ den idealen Soundtrack für das unbeschwerte Teenagerleben zwischen Highschool und Pyjama-Party ab, der stilistisch irgendwo zwischen PARAMORE und NEW FOUND GLORY einzuordnen ist. Die Ähnlichkeit zu Letztgenannten ist übrigens keineswegs zufällig, denn NEW FOUND GLORY-Gitarrist Chad Gilbert hat das Trio um Frontfrau Mariel Loveland unter seine Produzenten-Fittiche genommen und bei der Gelegenheit auch noch seinen Band-Kollegen Jordan Pundik als Gastsänger bei „Something´s missing“ vermittelt. Dass es letztendlich trotz einiger feiner Song-Perlen wie „Michigan“ oder „Brooklyn Bridge“ nicht zum ganz großen Wurf reicht, ist sowohl der Überdosis an musikalischem Weichspüler, als auch der reduzierten Palette an Teenager-Themen geschuldet, die realistisch betrachtet nur wenig Anknüpfpunkte für den durchschnittlichen Punkrock-Konsumenten bietet. Zur locker-flockigen Sommer-Beschallung taugten CANDY HEARTS aber allemal!
CANDY HEARTS – All the ways you let me down
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Juni 2014
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.