Die Stuttgarter BRTHR veröffentlichen hiermit ihr zweites Album, diesmal auf dem Hamburger Label Backseat. Im zweiten Track („Harder each day“) geht es nach Komponist Phillipp Eissler darum, wie man mit Dingen umgeht, die sich nicht ändern lassen: „Ob man daran verzweifelt, oder ob man sich dem Lauf der Dinge hingeben kann und Unveränderliches als solches akzeptiert“. Diese Aussage könnte symptomatisch für das ganze Album genommen werden: einerseits strahlt „A different kind of light“ mit klarer Gitarrenarbeit eine stoische Ruhe und Entspanntheit aus, das Ganze in Tradition eines lo-fi Americana-Sounds, der an Dean Warehams Gesang im Spätwerk von GALAXIE 500 erinnert. Eissler schreibt weiter, dass die Akzeptanz des Unveränderlichen eine „ungemeine Befreiung“ sein kann. Und auch das hört man der Musik an und kann einzig als Kritikpunkt zum insgesamt spannenden Werk der Stuttgarter gesehen werden: ein wenig zu abgeklärt, zu akzeptiert, zu wenig Pathos. Dass lässiges Americana auch mit Schwung und Verve daherkommen kann, hat zuletzt CHRIS STAPLES mit „The golden age“ bewiesen. Ende Oktober 2018 gehen Eissler, Brettschneider und Co. auf Tour. Live packen sie ja vielleicht den Hüftschwung heraus und füttern den Schweinehund, das kann ebenfalls eine ungemeine Befreiung sein.
BRTHR – A different kind of light
- Beitrags-Autor:Jo Rößmann
- Beitrag veröffentlicht:28. August 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Jo Rößmann
Weiß nichts, kann aber alles erklären.