BRENDAN BENSON – What kind of world

Bei BRENDAN BENSON trifft die analog-typische Nähe der Aufnahme auf angerockten Pop und das in einem Maße, das einem sofort das Ohr öffnet und zum Mitsingen einlädt. Ein Versteckspiel gemeinsam mit MIDNIGHT OIL, BIG STAR, ELTON JOHN und HUMAN DRAMA, gefunden wird dabei allerdings stets nur BRENDAN BENSON, der nicht nur den RACONTEURS, sondern auch seiner eigenen Musik den Stempel aufdrückt, auf dem Powerpop geschrieben steht. Dennoch ist er auch offen genug, andere an seinen Ideen teilhaben zu lassen, wie etwa BIG STAR oder PHANTOM PLANET.
Dass das Ganze sehr amerikanisch daherkommt, verwundert beim Aufnahmeort Nashville nicht wirklich. Bensons Stimme gibt der gitarrenorientierten Musik auf „What kind of world“ das Besondere, die Würze und auch das Einmalige. Eingängig, hoffnungsfroh, gut gelaunt und abwechslungsreich ist das Musikalische, was uns Benson auf seinem neuesten Album anbietet und das sich jeder Freund der intelligenten Popmusik zulegen sollte. Textlich allerdings beschreitet der Sänger eher die düsteren Pfade des Lebens und stellt das lyrische Ich dabei als recht konsequenten Versager dar. Bei einigen Tracks meint man nicht nur, dass sie ins Radio gehören, nein, man hat das Gefühl, sie bereits dort gehört zu haben, so bekannt und angenehm klingt es in den Ohren. Und mit „On the fence“ zeigt BRENDAN BENSON dann auch noch, dass er Country kann und das nicht schlecht. Insgesamt hinterlässt er den Hörer – um einen Songtitel von „What kind of world“ zu zitieren – „Happy most of the time“. Und das ist für ein Popalbum doch wirklich aller Ehren wert.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.