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AYU – Double trouble EP

 
AYU hat sich dem im wahrsten Sinne des Wortes traurigen „In Waves“ mit „Double trouble“ nun wieder den schöneren Gefühlen zugewandt. Obwohl… stimmt das wirklich? Verbergen sich nicht auch hinter den schönsten Frühlingsgefühlen, dem heftigsten Verliebtsein, der großen Liebe dunkle Schatten, andere Probleme, mit denen man sich im akuten Moment einfach nur nicht beschäftigen möchte? Was, wenn das Gegenüber die eigenen Macken und Schwächen kennenlernt? Was, wenn dieses warme Gefühl der frischen Liebe dann einfach versiegt?
Mit genau diesen Fragen setzt sich AYU auf „Double trouble“ auseinander, wobei auch der EP-Titel hervorragend gewählt ist, bezeichnet er doch eben genau diese Zerrissenheit zwischen himmelhochjauchzend und Angst vor dem, was kommt. „My hair is a mess / my mind is a mess / why can’t I confess / to you?“ Und so wälzt man sich selbst mit ähnlichen Gefühlen hin und her, mit den Klängen AYUs auf den Ohren, die sich so sanft und durchaus poppig in die Ohrmuschel graben. Stellt sich mal wieder die Frage, woher diese Künstler:innen eigentlich immer wissen, wie man sich selbst gerade fühlt? In jedem Falle tut es gut zu wissen, dass es auch andere Menschen gibt, die ähnlich fühlen. Und der wirklich schöne, leicht plätschernde Electro-Pop hilft dann noch zusätzlich. Eine Frühlings-EP, die den Herbst erträglicher machen wird.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.