Punkrock jenseits von Stereotypen (und mit Trompete) heißt es im Info der BRAINLESS WANKERS zu ihrer neuen CD „endorphine“. Mal sehen, ob das stimmt… Der erste Song „pogo prose“ rockt gleich mächtig los. Schöner Rotziger Punkrock in bester Streetpunk-Tradition und plötzlich kommt dann auch die versprochene Trompete, die dem ganzen noch das Sahnehäubchen verpasst.
Danach wird es dann allerdings erstmal ein wenig ruhiger und nicht mehr so punkig, fast schon poppig. Ohne das Wort poppig in diesem Zusammenhang abwertend zu benutzen, denn abwerten kann man hier eigentlich nichts. Das Songwriting ist gut, die Songs haben Struktur und Vielfalt und sind hochklassig produziert. Fette Gitarren und absolut stimmiger Gesang verleihen „endorphin“ erstaunlich viel Dynamik. Live lässt sich das ganze sicherlich noch mehr genießen, wenn denn die Umsetzung entsprechend ausfällt. Das Album erweckt bei mir zwar manchmal den Eindruck als würde es ein wenig dahinplätschern, doch dann kommt wieder ein voller Powerchord und brettet den Song aus der Lethargie heraus. Cleane Gitarren, ruhige Parts, Old-School-Punk, mal ein Offbeat oder ein Trompetenteil, alles was das Herz begehren kann ist wohl vertreten.
Nur das mit „karl marx knew how to party“ nehme ich den WANKERS nicht so ganz ab, das ganze wirkt mir doch zu humoristisches…
PopStreetPunk sollte man diese Mischung wohl nennen, eine Mischung, die viele Interesse befriedigt, ohne angepasst zu wirken. Ein gutes Werk, das man sich auf jeden Fall mal anhören sollte.