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BOY OMEGA – The black tango

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Ein wirklich zauberhaft schönes Stück Musik ist Martin Henrik Gustavsson alias BOY OMEGA hier gelungen. Laut Presseinfo handelt es sich bei „The black tango“ bereits um das zweite Album des Schweden, der hier auch annähernd sämtliche Instrumente selbst eingespielt hat.
Der sehr gelungene Titel schwebt über dem ganzen Album und bildet den Rahmen dieses in sich sehr geschlossenen Werkes. Er findet sich gleich in drei Songs wieder, nämlich zu Beginn („…Awakening“), in der Mitte („The flames of…“) und gegen Ende („…Gathering“). Die gesamte Platte ist voller zerbrechlicher kleiner Melodien, beim ersten Hören der insgesamt 20(!) Songs denkt man an die BRIGHT EYES minus der Conor Oberst-eigenen Hektik, auch die früheren GRAVENHURST seien als Referenz genannt. Relativ schnell jedoch wird deutlich, dass hier keine anderen Namen genannt werden müssen, dass BOY OMEGA sehr sicher auf den eigenen Beinen steht.
Die Zukunft der Band, will man sie denn so nennen, scheint bereits in sicheren Händen, dies sei am Rande erwähnt, denn das Nachfolge-Album ist bereits angekündigt und wird 2007 bei City Slang erscheinen. Was bei der Qualität der Lieder auch nicht verwundert, denn hier reiht sich eine Perle an die nächste, angesiedelt irgendwo im Spannungsfeld zwischen Folk, Pop und Country. Schwermut ist der klare Tenor, das unterstreichen auch die bildhaften, melancholischen Texte. Es geht um die Abgründe der eigenen Seele, um Schmerz, Allein-Sein und Sich-Allein-Fühlen. Da singt jemand von und aus seiner Seele, und es ist keinen Augenblick peinlich.
Die Lieder werden meist von einer akustischen Gitarre oder einem Piano vorgetragen, begleitet von einem verhaltenen, meist mit Besen gestreichelten Schlagzeug. Garniert wird das Ganze zuweilen von kleinen Streicher- oder Bläserparts.
Doch wie der Titel bereits andeutet, ist hier nicht alles „Black“, sondern manchmal eben auch „Tango“. In „Flash in the tunnel“ zum Beispiel oder in „Explode“, meinem persönlichen Höhepunkt auf der Platte, geht es verhältnismäßig poppig zu. Fast schon versöhnlich singt Gustavsson im finalen Lied „This is the end and i feel stronger …“. Vielleicht hören wir das ja beim nächsten Mal.

„It´s nobody´s fault
that we´re not riding on the wheels of joy
our walls are falling down
and the silence will break
just like a sharp razorblade“