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BONBON VODOU – Cimetière Créole

 
„Bitte gib mir die nicht!“, sagte ich zu Jens, als es darum ging, wer welche CD besprechen soll, darf, kann. Kreolisch Klänge, französische Sprache, äh, nein, da bin ich für gewöhnlich raus. Jens aber blieb standhaft und so ließ ich es doch auf den Versuch ankommen.
Und tatsächlich: Der erste Song hat mich ziemlich überzeugt, erinnert mich ein bisschen an eine Mischung aus PAUL SIMON und AFRO CELT SOUND SYSTEM. Danach wird es mir zunächst wieder etwas zu sehr weltmusikalisch, was nicht immer so ganz das Meine ist. Aber mit „Rituel“ bekommen sie mich dann wieder, mit diesem hypnotisch-chilligen Sound, der eben mit dem Wort „rituell“ recht gut beschrieben ist. Interessant trotz Saxophon, das will bei mir schon etwas heißen. Auch „La flemme“ kann mich mit der Tanzbarkeit und Lebensfreude überzeugen, die aus diesem Song sprechen.
Mit den späteren Nummern werden BONBON VODOU dann eher ruhig, zurückhaltend und etwas europäischer in ihren Klängen und Melodien. Auch mit dieser eher ruhigen Art können sie durchaus überzeugen. Mit „Léger“ beenden sie dann ihr Album auf eine doch ziemlich psychedelisch-berauschte Weise.
BONBON VODOU haben mich somit deutlich mehr beeindruckt, als ich nach dem Lesen der Kurzzusammenfassung gedacht hätte, wenn es ihnen auch nicht gelingt, sich endgültig bei mir festzuspielen, da es zwischendurch einfach zu viel Fahrstuhl-Leerlauf gibt. „De colère“ jedoch, der Opener, wird es durchaus in eine meiner Playlists schaffen.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.