Dritte Scheibe der West Virginia Nu Metal-Boys! Der Sound des Fünfers geht nur grob als Nu Metal durch, zu unterschiedlich sind die Stilelemente, mit denen die Band spielt. Mal klingen die Gitarren wie Thrash Metal (z.B. im Opener „Sell out“), mal frönt man einem modernen Alternative Metal-Groove wie in „Need a drink“ (funkiger Bass und mitgegröhlter Gesang im Achtziger Heavy Rock-Stil). Allgegenwärtig sind hingegen die hardrockigen Riffs, fette Grooves und tiefergelegte Gitarren.
„Tales from dirt town“ geht als bisher ausgereiftestes Album der Amerikaner durch. Zwar gibt es immer noch viele Verrücktheiten im Sound, aber man geht inzwischen etwas geregeltere Wege, und auch ein paar QUEEN-Einflüsse (u.a. das Ende vom besagten „Need a drink“) in punkto Gesang sind nicht übel.
Ein Ausfall ist „Paranoid“, das einfach nicht auf den Punkt kommt und zwingender arrangiert hätte werden müssen. Klare Gewinner hingegen sind Tracks wie der an DROWNING POOL meets 80s NWOBH Metal erinnernde „Savior“ oder das abschließende „Home“, eine Art Ballade, die mich sehr stark an einen Rock-Klassiker aus den Siebzigern erinnert. Schade, dass ich nicht auf den Interpreten komme, aber die meisten Rock-Fans werden wissen, was ich meine, wenn sie den Song hören.
Gelungene Scheibe, die der Band hoffentlich ein Stückchen weiterhilft.