BLUE MOUNTAIN – Omnisbus

Bin ich verliebt? Ist das Wetter zu gut? Oder hängt es damit zusammen, dass Wochenende ist und ich ausschlafen konnte? Jedenfalls bin ich selbst ganz erstaunt, dass mir eine Band auf Blue Rose gefällt, die Alternative Country Rock macht. Womit ich dem Label Blue Rose in keinster Weise seine Qualitäten absprechen möchte, nur muss ich mal gestehen, dass wir uns im Hause blueprint eher selten um deren Veröffentlichungen reißen, weil sie im Gros doch eine andere Zielgruppe bedienen. Aber BLUE MOUNTAIN drücken auf „Omnibus“ etwas aus, das mir gefällt. Vielleicht ist es den WEAKERTHANS zu verdanken, die die Slide-Gitarre bereits gesellschaftsfähig gemacht haben, vielleicht ist es auch die Unbeschwertheit, die dieses Trio aus Oxford, Mississippi ausdrückt. Wenn es rockt, wie in „Generic america“, kommen einem gelegentlich auch die LEMONHEADS in den Sinn, aber die besseren Momente liegen ganz klar bei Songs wie „Myrna lee“, „When you’re not mine“ und „Bloody 98“, wenn BLUE MOINTAIN locker, flockig aus der Hüfte schießen. Da dürfen sie auch gern mal die Mundharmonika zücken. Na gut, es gibt auch ein paar Aussetzer wie „Poppa“ und „Sleeping in my shoes“ wo die drei Musiker knapp am Altherrenrock und der Abgeh-Bühne vom Altstadtfest vorbeischrammen, aber dann folgen zum Glück auch wieder so feine Gitarrenfills wie in „Hippy hotel“, und mit schönen Melodien geizen die drei Südstaatler wahrlich auch nicht. Und das Album gefällt auch nach mehrmaligem Hören noch – am Wetter lag es also doch nicht.

1000-Ohren-Test sagt:

Sarah, 18: So lala, zu extrem Richtung Country (5)

Diego, 28: Americana / Folk / Country (8,5)