BLOODSIMPLE existieren seit 2002 und sind weiß Gott keine unerfahrene Band. Entstanden aus der Asche der Hardcore-Legende VISION OF DISORDER stampften die Ex-Mitglieder besagter Band Tim Williams (Gesang) und Mark Kennedy (Gitarre) BLOODSIMPLE aus dem Boden. Komplettiert wurde die Band, die derzeit ohne festen Schlagzeuger da steht, mit dem ehemaligen SKREW-Basser Kyle Sanders und dem zweiten Gitarristen Nick Rowe. Nachdem die Band 2004 von dem MUDVAYNE-Sänger entdeckt wurde, spielte und veröffentlichte man 2005 das Debüt „A cruel world“ beim Branchenriesen Warner.
Zwei Jahre später ist man mit „Red harvest“ zurück. Nun, was hat sich geändert? War der erste Longplayer noch eine Ansammlung von Nu Metal-Groove-Hits, mit ordentlich Hardcore und PANTERA unterm Allerwertesten, die jedoch eine gewisse Dosis Eingängigkeit nicht vermissen ließ, überrascht mich das neue Album mit einem wesentlich druckvolleren Sound. Verringert haben sich die melodischen Parts. Zwar ist mit „Truth“ erneut eine kitschfreie Ballade (!) an Board, jedoch habe ich das Gefühl, dass die Jungs noch etwas brutaler geworden sind. Mixt PANTERA („Suck it up“) mit Nu Metal und Hardcore, 5% SEPULTURA (vom Feeling her), und ihr habt ein ungefähres Bild der Amerikaner.
Am besten gefallen mir BLOODSIMPLE immer dann, wenn sie einen Gang herunterschalten und melancholischer klingen, nachzuhören in „Out to get you“. Der Opener „Ride with me“ ist wohl als Hommage an THE DOORS gedacht, ist der Text doch nahezu übernommen. Richtige Schwachstellen sind jedenfalls nicht auszumachen, sieht man einmal davon ab, dass der Sound der Band im Großen und Ganzen gleichbleibend ist und für Experimente sicher kein Platz ist.
Fans von Brutalo-Modern Metal mit ordentlichen Grooves und Authentizität sind hier genau richtig. Das Album sollte aber mehrmals konsumiert werden, entwickelt es sich doch und zeigt ein paar feine Facetten auf, die einem zu Beginn nicht auffallen!