Es ist zugegebenermaßen nichts sonderlich Neues, was BLACK VELVET auf ihrem Debütalbum abliefern. Die Mischung aus Pop-Punk, modernem Hardcore, Emo-Splittern und vereinzelten Screamo-Einlagen kennt man hierzulande bereits in ähnlicher Form von Bands wie FIRE IN THE ATTIC, AT THE FAREWELL PARY oder MORE THAN CROSSED sowie von zahlreichen weiteren Combos jenseits des großen Teiches. Und dennoch macht „When blindness hits the light“ überraschend viel Spaß, denn die junge Truppe aus Süddeutschland legt nicht nur eine enorme Spielfreude, sondern zudem ein verdammt feines Gespür für gelungene Melodien an den Tag. Erstaunlich unverkrampft meistern BLACK VELVET den Wechsel zwischen Ohrwurm-Momenten und härteren Passagen und schaffen somit eine äußerst explosive Mischung, die garantiert auch live bestens funktioniert. Erfreulich ist zudem, dass die Band auf die mittlerweile fast schon obligatorische Quoten-Ballade verzichtet und unbeirrt ihren Stil durchzieht. Dass sie dabei dennoch immer wieder bedrohlich nah an die Grenze zur Radiokompatibilität stoßen, mag man ihnen auch deshalb in keinster Weise zum Vorwurf machen. Und mal ehrlich, ein kleines bisschen Mainstream steckt doch in jedem von uns, oder?
BLACK VELVET – When blindness hits the light
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.