Seit 2014 konnte Benfica die Meisterschaft viermal in Folge für sich entscheiden, in der letzten Saison wurde die Tabellenführung bereits ab dem fünften Spieltag nicht mehr aus der Hand gegeben. Aber es ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. 336 Millionen Euro Schulden führten dazu, dass Benfica mit Ederson, Lindelöf, Semedo und Mitroglou die wichtigsten Spieler verkaufen musste, ohne auf dem Transfermarkt selbst nennenswert zuschlagen zu können. Der Aderlass brachte zwar eine positive Transferbilanz von +120 Millionen Euro ein, allerdings befindet man sich aktuell nur noch auf dem zweiten Tabellenplatz hinter dem FC Porto. Vor allem auswärts taten sich die Lissabonner zuletzt ungewohnt schwer und konnten nur sieben Punkte in 13 Spielen holen.
Als Gast kam heute der CS Maritimo vom fernen Madeira eingeflogen, und wir waren uns nicht ganz sicher, ob es am schlechten Wetter in der portugiesischen Hauptstadt oder an der Entfernung lag, dass Maritimo das Spiel ohne jegliche Gästefans bestreiten musste. Das hinderte die Blumeninsulaner jedoch nicht daran, vor allem in der Anfangsphase mutig aufzuspielen und die eine oder andere Unsicherheit in Benficas Abwehr aufzuzeigen. Doch nach einer Viertelstunde erzielte Jonas das überraschende 1-0 und legte zusammen mit Grimaldo noch drei weitere Tore bis zur Halbzeit nach. Diese wurden anfangs noch mit fleißigem Pyro-Einsatz gefeiert, doch als die ersten Leuchtraketen aufs Spielfeld flogen, drohte die Stimmung im Stadion zu kippen, und der Ultrablock zeigte sich anschließend geläutert und unterstützte das Heimteam nur noch gesanglich. In der zweiten Halbzeit schaltete Benfica ein paar Gänge zurück, während Maritimo bemüht war, keine weiteren Treffer zu kassieren. Selbst eine rote Karte für Maritimo sorgte nur noch für einen Gegentreffer in Halbzeit zwei, bevor wir ziemlich nassgeregnet das halbüberdachte Stadion wieder verließen. Einen zweiten Ronaldo konnten wir in den Reihen des CS Maritimo jedenfalls nicht ausmachen.