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BAZOOKA CIRCUS – Tag im Mai

BAZOOKA CIRCUS haben sich dem Deutschrock verschrieben. Was die Umsetzung ihrer Musik betrifft, wirkt das 2009 gegründete Quartett aus Süddeutschland auf „Tag im Mai“ allerdings über weite Strecken noch ein wenig unbeholfen: So klingt „Zeilen für dich“ beispielsweise wie die hilflose Imitation einer BÖHSE ONKELZ-Ballade mit zusätzlichen seltsam deplatziert wirkenden Doublebass-Salven am Schluss. Songs wie „Freund und Helfer“, „Amerika“ und „Berlin 45“ bedienen währenddessen in ihren Texten sämtliche Deutschpunk-Klischees, dürften aufgrund ihrer hardrockigen Ausrichtung aber dennoch keinen Iro-Punk hinterm Ofen hervorlocken.
Letztendlich sind es eine Vielzahl an kleinen Dingen, die mich an dieser CD stören und dafür sorgen, dass das Einstandsalbum von BAZOOKA CIRCUS insgesamt noch ziemlich unrund klingt – seien es die negativ auffallenden, billigen Gitarreneffekte, die gezwungen wirkenden Texte oder das ständige Hin- und Hergeeiere zwischen Hau-drauf-Gehabe und Rumgeschnulze. Und wenn wirklich mal, wie im Fall von „Emotional“ oder „Vorbei“, Songs mit guten Ansätzen dabei sind, werden sie völlig unnötig bis aufs Äußerste ausgereizt, so dass sie einem nach spätestens dreieinhalb Minuten dann doch auf die Nerven gehen. Somit bleibt leider als Gesamteindruck haften, dass der Weg vom Proberaum ins Studio vielleicht doch ein wenig zu früh eingeschlagen wurde.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.