Was kann man eigentlich für Musik von einer Band erwarten, die sich BARN OWL, zu deutsch Schleiereule, nennt? Nun, dazu später mehr. BARN OWL legen mit „Ancestral star“ bereits ihren vierten Longplayer vor, deren Genre man landläufig als Post-Rock oder auch Drone bezeichnet, heißt: lange, atmosphärische, überwiegend instrumentale, in erster Linie auf Gitarren oder Syntheziser gegründete Tracks, verfeinert mit Hilfe eines Harmoniums und gelegentlichen Vocals. Das klingt erstmal weder besonders originell noch spannend, aber hinter BARN OWL steckt wesentlich mehr. Zu ihrem ambientmäßigen Post-Rock gesellt sich Americana und verleiht dem Album einen Hauch von Desert Rock, wie beispielsweise CALEXICO, nur langsamer. „Ancestral star“ ist kein Album, das sich einem gleich beim ersten Hören erschließt, es braucht ein wenig mehr Geduld und Aufmerksamkeit. So mancher Track, wie etwa „Flatlands“, könnte aber auch für einen Meditationskurs komponiert worden sein, der Gesang (Obertongesang?) nervt mich ein wenig. Wenn BARN OWL Post-Rock mit Americana verbindet, haben sie meiner Meinung nach ihre großen, musikalischen Momente, die dir unmissverständlich zurufen: „Komm, ab in die Wüste!“ Jedenfalls bin ich mehr und mehr von dem post-rockigen Ambient gefangen, entrücke zusehends, während ich diese Zeilen schreibe. Leider sind aber nicht alle Tracks auf diesem Niveau. Als Anspieltipps empfehle ich „Visions in dust“ und „Cavern hymn“. Zurück zur Anfangsfrage: Dann passt die Schleiereule eigentlich doch ganz gut. Tauchen die nicht auch hin und wieder als unheilvolles Zeichen in Western auf?