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BANDA BASSOTTI – Viento, lucha y sol

Die Gruppierung BANDA BASSOTTI begann in Rom Anfang der Achtziger Jahre als linkspolitisches Handwerkerkollektiv, widmete sich später der Musik und zählt heute zu den bekanntesten Ska-Punk-Bands Italiens. Die musikalischen Wurzeln liegen klar bei THE CLASH und den SPECIALS, und auch der mittlerweile zehnte Tonträger „Viento, lucha y sol“ steht noch deutlich hörbar unter dem Einfluss dieser beiden Bands. Die 14 Songs des Albums zeigen das ganze Facettenreichtum der Italiener: Neben Punkrock-Nummern mit sporadischen Bläser-Einsätzen („Pitbull mentality No. 2“, „Bocciati“) gibt es auch schnelle, typische Ska-Punk-Stücke wie „Piccolo lupo“, „La cura“ oder „Viento nuevo“ (bei dem übrigens auch Pulpul, der ehemalige Frontmann von SKA-P, mitträllert) zu hören. Doch die Italiener zeigen sich auch von ihrer ruhigeren Seite, wie in den eher reggaelastigen Songs „Insciallah mi amor“ oder „Ad un passo da noi“, und zum Abschluss des Albums gibt es sogar noch einen äußerst melancholischen Westerngitarren-Track. Gerade bei sommerlicher Wetterlage verbreitet diese Platte ohne Ende gute Laune und wird in den nächsten Wochen bestimmt noch die eine oder andere Runde in meinem CD-Spieler zurücklegen. Abgerundet wird das Hörvergnügen durch die teils metaphorisch-politischen Texte, die ich aufgrund fehlender Italienischkenntnisse zwar nicht mitsingen kann, die jedoch im Booklet in Deutsch und Spanisch übersetzt wurden und noch einmal unterstreichen, dass man auch abseits der Bühne auf BANDA BASSOTTI bauen kann. Mit dieser Erkenntnis freue ich mich über ein gelungenes, politisches Ska-Punk-Album, das die Revolution letztendlich zwar nicht einfacher, aber zumindest äußerst tanzbar macht.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.