Die Reunion einer Lieblingsband ist oft mit unschönen Überraschungen verbunden. Manchmal mag dies an den vielen Nebenprojekten der Musiker liegen, die ihren Einfluss aufs Songwriting genommen haben (REFUSED), in anderen Fällen ist vielleicht einfach zu viel Zeit ins Land gegangen, um an die damalige Energie anzuknüpfen (AT THE DRIVE-IN).
Bei EFTERKLANG kann man letzteren Punkt eigentlich ausklammern – zwischen ihrem „last concert“ in Sonderborg und einem neuen Album lagen schließlich nur fünf Jahre. Bleibt höchstens die Sorge, dass ihr Nebenprojekt LIIMA, in dem der Kern von EFTERKLANG (Casper, Rasmus und Mads) zwischenzeitlich tätig war und das sich mehr in die Richtungen Krautrock und 70s Pop orientierte, allzu viel Einfluss auf ihr Songwriting nimmt. Doch auch hier gibt es eine Entwarnung für alle EFTERKLANG-Fans: Auf „Altid sammen“ hat sich nur geändert, dass Casper Clausen nun auf dänisch singt. Doch sein Gesang wird nicht so moduliert wie bei LIIMA, und auch die musikalische Ausrichtung der Dänen bleibt so indiefolkig, aufwendig orchestriert und zugleich experimentell, wie es ihre Fans lieben. Vielleicht hatte LIIMA sogar einen positiven Einfluss auf „Altid sammen“, denn die Übergänge zwischen den analogen und elektronischen Instrumenten finden inzwischen so nahtlos statt, dass die Zuordnung der Klänge ausgesprochen schwer fällt.
Apropos Klänge: das fünfte Studioalbum von EFTERKLANG ist so fantastisch produziert, dass beinahe jeder Gitarrenanschlag die reinste Freude ist – bei der Vielzahl der zum Einsatz kommenden Instrumente, Chöre und Samples kann es kein größeres Lob geben.