BABY WOODROSE – Chasing rainbows

Gerade erst hatten diese Dänen ihre Mushroomphantasien mit ihrem Nebenprojekt DRAGONTEARS ausgelebt, da schieben sie das zweite Album von BABY WOODROSE nach. “Chasing rainbows” steht knietief im Sound der psychedelischen 60er Garagenbands. Das Ganze wird mit einem gehörigen Schuss Pop-Appeal aufgeschäumt, und heraus kommen Perlen wie “Somebody to love”, “I’m gonna make you mine”, “Twilight princess” oder “Let yourself go”, in dem die Farfisaorgel frech und gnadenlos das Riff von DEEP PURPLEs “Black night” zitiert, während der Song in seiner ganzen Stimmung stark an späte MONSTER MAGNET erinnert. Doch “Chasing shadows” bietet auch einige Überraschungen, wie z.B. die Lap Steel-Gitarre in “Lilith”, das an THE BYRDS erinnert oder Tablas und Glockenspiel im indisch angehauchten “In your life”, das an die guten Momente von KHULA SHAKER gemahnt. Im zweiten Teil des Albums gerät der Garagenrockfaktor etwas in den Hintergund, und eine verdrogte Hippiestimmung legt sich über die Songs wie “No more darkness” und “Dark twins”. ”Renegade soul” erinnert mit erneutem Glockenspiel und Flöte an die ganzen frühen Soundscapes von HAWKWIND. Bis auf den verzichtbaren, im wahrsten Sinne des Wortes, Rausschmeißer “Madness of your own making”, haben BABY WOODROSE ein absolut homogenes Album aufgenommen, das so retro ist, wie man nur retro sein kann. (hs)