Wer immer meint, dass der Krautrock nicht mehr existent ist – Jan Frisch beweist mit seinem Projekt AUA AUA, dass dem nicht so ist. Eine krude, eine spannende Mischung aus Klängen, Genres, Verrücktheiten und subtil-kryptischen Textzeilen bietet „Alles gut“, mal jazzy, mal purer (Kraut-)Rock, dann wieder ein bisschen EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN. Aber durchaus auch mal hitverdächtig poppiger Singer/Songwriter-Sound wie beim Titeltrack. Dabei wirkt das Album als Gesamtkunstwerk, nicht als Summe einzelner Teile, nie langweilig, immer wieder fordernd und herausfordernd, kratzig, seltsam, verschnörkelt, unnahbar und kuschelig. Man muss schon etwas Platz im Kopf mitbringen, um all die kleinen Wunderlichkeiten, die „Alles gut“ bietet, auch würdigen zu können, was manchmal doch recht anstrengend, ja schmerzhaft sein kann (AUA AUA eben!). Ein einziges Sound- und Gedankengewitter, das über dem Hörer darnieder geht, ihn aber nicht bedröppelt stehen lässt, sondern auf eine besondere Weise erfrischt und bereichert. Ein seltsames, doch wertvolles Kleinod der aktuellen Musikszene, wie man wohl so schnell kein zweites finden dürfte. Drauf einlassen. Meine Empfehlung.
AUA AUA – Alles gut
- Beitrags-Autor:Simon-Dominik Otte
- Beitrag veröffentlicht:28. November 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Simon-Dominik Otte
Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.