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ANNA AARON – Gummy

 
ANNA AARON aus Basel beglückt uns auf „Gummy“, ihrem neuen Album, mit zarten elektronischen Beats, auf denen ihr melodischer Sprechgesang sich ganz hervorragend auszubreiten versteht. Hierbei geht es jedoch nicht eintönig, sondern durchaus komplex zur Sache, mal vertrackt und verspielt, dann doch wieder klar und zielstrebig. Ihre Stimme erinnert dabei mal an die hymnischen Höhen einer KATE BUSH, dann wieder an die kühle Verträumtheit einer ANNE CLARK. Die elf Popperlen auf „Gummy“ spielen sich nicht in den Vordergrund, das brauchen sie auch gar nicht, da sie eh schon ziemlich weit vorne stehen.
Es flirrt mal zart, dann wieder bricht sich ein härteres Drumset Bahn und mischt sich mit einer nicht ganz harmonischen und dadurch sehr spannenden Gesangslinie, eine Mischung, wie sie auch in den 70ern funktioniert hätte, verwurzelt in der deutschen Elektronik dieses Jahrzehnts („Golden Boy“). ANNA AARON kann es aber auch fast schon folkig, so erinnert „Pink lights“ phasenweise an LOREENA MCKENNITs Musik – und auch den Gesang. Die Stimme der Schweizerin zeigt auf diesem Album ihre gesamte Bandbreite und beherrscht so das Album, ohne es dadurch zu beschränken. Manchmal driftet sie etwas zu stark in den Pop ab, aber das tut dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.