Leise Töne, atmosphärische Klänge, bittersüsse Melancholie, teilweise schon nahe an advangardistischer ja Entspannungsmusik. Diese Scheibe braucht Zeit um sich festzusetzen und ihre Schönheit voll zu entfalten. Sah es nach dem letzten Album „a fine day to exit“ so aus, als wäre es das letzte Album, so sind auf ihrem nunmehr 7. Album die drei Cavanagh Brüder, Danny (gitarre), Vincent (vocals, gitarre) und Jamie (bass) wieder vereint.
Wer das letzte Album mochte, wird sicher auch hier fündig werden, handelt es sich doch im Grunde um eine erneute Verfeinerung des Bandtypischen Kosmos. Der Death Metal der Anfangstage („serenades“, „the silent enigma“) ist ebenso nicht mehr vorhanden wie auch der gitarrenlastigere Gothic Rock („alternative 4“, „judgement“) der mittleren Phase. Die Songs sind auf das Notwendigste reduziert, fast könnte man von Minimalismus sprechen. Vor Experimenten scheuen sich die Liverpooler nicht, man höre nur das geniale „closer“, das mit dem Stimmverzehrten Gesang Erinnerungen an die britischen Landsmänner von „AIR“ wach werden lässt; damit hätte wohl niemand gerechnet!
Trotz der überwiegend ruhigen Töne schleicht sich hin und wieder (und das meist in der zweiten Hälfte der Songs) ein rockige Gitarre ein, z.B. bei „balance“.
Das wunderschön traurige und wie ein Hilferuf klingende „are you there“ gehört ebenso zu den Highlights wie das von Lee, der Schwester von Schlagzeuger John Douglas, gekonnt in Szene gesetzte Titelstück, das in einer Art Acapella Gesang endet. Mittelmaß bietet nur das harte „pulled under at 2000 meters a second“, das so gar nicht zu den anderen Songs passen will und das Album etwas aus der gewohnten Bahn bringt.
Nach einer knappen Stunde Spielzeit klingt das Album beschaulich, fast schon klassisch anmutend mit „violence“ aus.