Mal ehrlich, wie viel ernsthaft gute Musik traut man einer Band zu, deren Miglieder sich selbst Künstlernamen geben wie Ahab (auch wenn ich großer Moby Dick-Fan bin), Dr. Ultra, Ye Olde Bob oder Sugar? Und wie ist es, wenn ich noch dazu sage, dass sie für diese Musik einen gleichermaßen einfallslosen Namen wie „Unholy Ultra-Pop“ erfunden haben? Und dass diese Platte schließlich, als Ausdruck eines unerklärlichen Größenwahnsinns, offenbar mit der Absicht, jede zeitliche und geografische Grenze zu sprengen, „Hello Weltgeist!“ heißt, mit Ausrufezeichen? Müsste man nicht allein anhand dieser Informationen einem Songtitel wie „To avoid the apparently stupid“ Folge leisten und diese Platte meiden? Hätte man sie dann überhaupt machen dürfen?
Nein, ein gutes Händchen haben ALPHA SALOON wirklich nicht, das gilt für das Drumherum ebenso wie für einen Großteil der Songs auf ihrem Debüt-Album, das, will man dann doch ein gutes Haar an der Band lassen, zumindest sehr vielseitig ist. „The great song of inconfidence“ ist ein lockerer Popsong und neben dem wirklich schönen „Pretty dancing person“ noch einer der besten auf diesem Album. „Lonesome skymarshals in the sky“ (wo denn eigentlich sonst, wenn es doch skymarshals sind, und wieso eigentlich „lonesome“ wenn es doch mehrere sind?) klingt nach langweiligem Country und „Contro venezia passatista“ nach einem gescheiterten Versuch, einen STROKES-Song zu schreiben. In „Mama alemania“ üben sie den Protestsong in Punk und mit Mariachi-Trompete im Refrain und „Modern times, modern people, modern talking“ ist ein bisschen wie THE POLICE gemeint.
Um sie zum Schluss ein letztes Mal zu zitieren, sie sagen von sich: „…we don’t want to be understood…“ Na, dann ist es ja gut. Ich dachte schon…