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ALLE ANGST – 1-13

Manchmal wundert man sich, wenn bei einem Debütalbum Sounds und Songstrukturen aufgegriffen werden, die gefühlt schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Woher kommt das?
Im Fall von ALLE ANGST kann man das ganz klar benennen, denn die beiden beteiligten Musiker sind keine Neulinge mehr und schon lange in der Musikszene umtriebig. Umso schöner, wenn man sich aufrafft, Neues zu schaffen. Hinter ALLE ANGST stecken Georg Rissler (KIDS EXPLODE) und Sebastian (Seppel) Schwab, beide zusammen haben in der Vergangenheit auch unter dem Namen TAPES zusammen musiziert. Wenn ich mich recht entsinne, war das ein Elektro-Indie-Projekt, nicht allzu zugänglich, aber vielleicht durchaus schon weichenstellend für ALLE ANGST, mit denen sie Ende 2024 auf Flight13 Records ihre Debütplatte veröffentlicht haben.
Denn auch hier wird vieles nur angedeutet, Songideen werden geschaffen und wieder fallengelassen, auch die Texte oft nur fragmentarisch. Manchmal erinnert das an die Anfangszeiten von Audiolith Records, wo Indie und Elektro zusammenfanden, an anderer Stelle werde ich an die Anfänge von Sinnbus Records erinnert. So klingen ALLE ANGST manchmal wie eine One-Man-Band mit Drumcomputer, Loop-Machine und eine Menge guter Ideen, an anderer Stelle erinnern sie mich an Sachen wie DIE WÄNDE oder DIE ARBEIT, ab und an kommen mir auch lange zurückliegende Platten von TORTOISE und ähnlichen in den Sinn. Und eine ganze Menge 90er Indie und Emo.
Auch wenn auf „1-13“ vieles noch nicht ganz auskomponiert klingt, sondern eher wie ein Buch voller Songskizzen wirkt, macht der Ideenreichtum auf diesem Debüt ausgesprochen viel Spaß. Langweilige High End-Produktionen kann man ja schließlich täglich im Radio hören.

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