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ENFANT UNIQUE – One man society

Wenn man das Wort „Einzelkind“ hört, dann ist damit oft „verwöhntes Einzelkind“ gemeint. Dann ist man die Prinzessin oder der Prinz. Aber manchmal vielleicht auch einsam, denn davon erzählen uns die drei Berliner Elektroniker von ENFANT UNIQUE auf ihrer selbstproduzierten EP „One man society“.
In deren Musik zunächst einmal zwei Eckpfeiler offenbar werden, nämlich zum einen die knarzenden, gluckernden Elektronik-Geräusche, die sie sehr effektvoll und toll einsetzen, zum anderen die Liebe zu Sphären, wie sie etwa SIGUR RÓS sehr gern haben. Dazu gesellt sich ein manchmal leider zu demonstrativ hingehauchter Gesang, der mich zumindest in den ersten beiden Stücken etwas stört. Auch den Ausbruch in „All at once“ hätte man sich meines Erachtens besser erspart. Nach dem sehr stimmungsvollen Instrumental „Modify your pale“ folgt mit „Where it should start“ schließlich ein wunderschöner Popsong, mein liebster von diesen fünf. Gesanglich unterstützt werden sie in diesem Stück von der angenehmen Stimme von Jana Widdecke.
Auch wenn ich ihren spärischen Klängen beileibe nicht abgeneigt bin, sind auf „One man society“ doch diese lockeren Momenten ihre besten, und davon hätte ich sehr gern viel mehr gehört. Ich warte gespannt auf ein ganzes Album. Bis dahin gibt es diese sehr schön aufgemachte EP für nur sechs Euro auf der Bandhomepage.