Mein erster Eindruck von A KEW´S TAG war durchaus positiv: der Gesang erinnerte mich ein wenig an Geoff Farina, die Musik an DREDG oder MINUS THE BEAR, und das alles mit einer ziemlich wild, aber sehr sauber gespielten Akustikgitarre statt der üblichen Verzerrung. Mal was Neues. Und nicht ganz so schräg wie ZINNSCHAUER, die mir auch recht schnell in den Sinn kamen. Doch zum Ende des zweiten Songs nehme ich alle Behauptungen, was Zugänglichkeit betrifft, wieder zurück. Die Brüche in dem Song sind so heftig, dass ich anfangs an einen Brennfehler der CD dachte. Nicht weniger enervierend sind die ständigen Lautstärkewechsel zwischen den ruhigen Akustikgitarren-Passagen und den wilden Klängen mit der Band. Gegen laut/leise ist ja nichts einzuwenden, aber wenn man nicht gerade Lust hat, ständig am Lautstärkeregler herumzuhantieren, entgehen einem entweder die sehr leisen Stellen oder man muss sich auf der Gegenseite anbrüllen lassen. Spätestens jetzt wird so langsam klar, dass es den vier Hannoveranern anscheinend vorrangig darum geht, als krass wahrgenommen zu werden. Gegen gängige Songlängen wehrt man sich sowieso (deshalb ist hier alles von 3 bis 15 Minuten vertreten), die Texte sind teils lyrisch erzählend, und der Bandname ist natürlich ein Kunstwort für „acoustic“. Zwischendurch wird gepfiffen, der Bassist spielt nen Fünfsaiter, und das Schlagzeug sieht auch nicht ganz normal aus. Das Info weist außerdem darauf hin, dass die Musik als „Acoustic Progressive Rock“ einzuordnen ist und es sich hier nicht um „Songs“, sondern um „Werke“ handelt. Langsam wird’s anstrengend.
Jungs, lasst den ganzen Kunstkack sein und strafft Eure Songs mal ein wenig zusammen! Dass ihr technisch einiges auf dem Kasten habt, habe ich nun durchschaut, und Songs schreiben könnt ihr durchaus. Wenn ihr nur wolltet…