Folk-Punk erlebte in den letzten Jahren einen kleinen Boom. Auch THE FUCKING BUCKAROOS aus San Francisco kann man sicherlich in diese Kategorie verorten, allerdings unterscheiden sie sich doch deutlich von den meisten ihrer vermeintlichen Artgenossen. Dann während sich Bands wie FLOGGING MOLLY oder THE REAL McKENZIES klar an traditioneller irischer oder schottischer Musik orientieren, setzen THE FUCKING BUCKAROOS hauptsächlich auf amerikanische Einflüsse wie Country oder Bluegrass und haben ihre Instrumentierung dementsprechend ausgerichtet. Elektrische Gitarren sucht mach auf ihrem zweiten Album vergeblich, stattdessen dominieren Banjo, Westerngitarre oder Mandoline das Klangbild, allerdings stets im oberen Geschwindigkeitsbereich dargeboten und vorangepeitscht durch ein treibendes Schlagzeug. Einige Stücke wie beispielsweise „Death will not turn away“ haben auch etwas Shanty-artiges an sich und erinnern somit ein wenig an THE DREADNOUGHTS, während die Band an anderer Stelle eher wie eine Hillbilly-Variante der COBRA SKULLS klingt. Fakt ist jedenfalls, dass THE FUCKING BUCKAROOS hier eine sympathische Party-Platte vorlegen, die verdeutlicht, dass sich Folk-Punk nicht ausschließlich durch laute E-Gitarren und exzessivem Dudelsack-Einsatz auszeichnen muss. Ob sie dabei auch jederpunks Geschmack treffen, steht auf einem anderen Blatt.
THE FUCKING BUCKAROOS – II
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. April 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.