Nach längerer Flaute tut sich seit einigen Jahren in Hamburg endlich wieder etwas in Sachen Ska-Punk: Mit Bands wie den SURFITS, LOUI VETTON oder SKANKSHOT tummelt sich mittlerweile wieder eine neue Generation hoffnungsvoller Offbeat-Kapellen in den Clubs der Hansestadt und haucht dem angestaubten Genre neues Leben ein. Auch THE UNJERKS zählen zu diesen Vertretern und haben bereits mit ihrem Debüt „Showview“ überzeugen können. Auf dem Nachfolger „Offbeat Radio“ knüpfen sie nun nahtlos an dieses an, wobei die größte Stärke der UNJERKS nach wie vor in ihrer enormen Vielseitigkeit liegt: Seien es rasante Uptempo-Stücke wie „Heart of the emperor“, groovende Skinhead-Reggae-Nummern wie „Summertime“ oder eher experimentelle Songs wie der Opener „Wolfgang“, an dessem Ende sogar Sprechgesang und Metal-Gitarren einfließen – die Hamburger beherrschen zweifelsfrei ihre Instrumente und bringen verschiedene Stile geschickt unter einen Hut. Für Scheuklappen ist auf „Offbeat Radio“ also definitiv kein Platz. Mit „Indiekiller“ versuchen sich die Hamburger gar an einem deutschsprachigen Stück, auch wenn der (nicht ganz ernst gemeinte?) Text aus meiner Sicht eher ein Argument dafür ist, doch lieber beim Englischen zu bleiben. Dies ist aber auch schon der einzige Schwachpunkt an einem ansonsten gelungenen Ska-Punk-Album.
THE UNJERKS – Offbeat Radio
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.