Es dauerte ziemlich genau 5 Minuten und 35 Sekunden, bis mich das neue LOADED-Album zum ersten Mal in seinen Bann gezogen hat. Zuvor hat das Album zwar zwei solide, aber zugegebenermaßen nicht wirklich überragende Songs zu bieten, doch "The boot goes in" ist mit seinen coolen Offbeats und der vereinnahmenden Gitarrenmelodie der erste wirkliche Kracher auf "Bloodshot forget-me-nots", dem fünften Album der drei mittlerweile in Mannheim beheimateten Exil-Amerikaner. Und, um es vorweg zu nehmen: Es soll noch die eine oder andere große Hymne folgen.
LOADED wissen einfach, wie man aus vielen verschiedenen Töpfen schöpft und erschaffen aus (Street-)Punk, Reggae, Ska, Rock´n´Roll und Rockabilly eine nahezu perfekte Symbiose, die einerseits in sich stimmig, aber zugleich auch verdammt abwechslungsreich klingt. Selbst Folkeinflüsse wie in "Rebel romance" fügen sich nahtlos in der Gesamtbild ein, ohne dass man das Gefühl hat, plötzlich einer anderen Band zu lauschen. Abgerundet wird der typische LOADED-Sound wie immer von den tollen Backing Vocals der Schlagzeugerin.
"Bloodshot forget-me-nots" ist nicht nur der bisherige Höhepunkt in der Geschichte von LOADED, sondern lässt die Band auch ein ganzes Stück weit zu potentiellen Vorbildern wie THE CLASH oder RANCID aufschließen. Zwar ist wie eingangs erwähnt nicht jedes Lied ein Volltreffer, doch auch eine nahezu 50%ige Hit-Quote sollte ein klares Kaufargument für den aufgeschlossenen Punkrock-Hörer von heute darstellen.