Konzerte an ’nem Sonntag Abend, haben ja an für sich was schönes: Ein perfekter Ausklang fürs Wochenende, vor allem dann, wenn zwei schöne Bands anstehen.
So sind wir dann um 20.00 Uhr zum kleinen Club gepilgert, in der Hoffnung dass dort schon der Bär tanzt. Pustekuchen – die Mehrheit der Menschen verbringt diese Abende wohl lieber vorm TV. OK, erstmal ein Bier geholt, ein bisschen gequatscht und siehe da, ein paar Menschen haben sich doch noch reingetraut, so dass der Laden mittelmäßig gefüllt war.
Mehr oder weniger pünktlich gings dann so um 20:45 los. EAR EXTENSION sollte die Band heißen, unsere Lokalmatadoren aus Püttlingen. Schon einige Jahre dabei, und immer mehr hat sich die Band gemausert. Vor allem jetzt, der erste Longplayer wurde unters Volk gebracht – die Resonanz ist bis jetzt durchaus positiv anzusehen.
Die Band bietet lockeren Emo-Pop, man könnte auch sagen ’ne Mischung aus JIMMY EAT WORLD und NEW FOUND GLORY, wobei die Songs live um einiges druckvoller rüber kamen und das dazugehörige Gepose den Rockfaktor nach oben trieb. Doch leider hatten die vier Jungs an dem Abend etwas Pech. Ein Gitarrenamp hatte sich schon nach ein paar Songs verabschiedet, und so musste man sich einen von TMP leihen… Kostbare Zeit verging, und man merkte, dass so ein Zwischenfall etwas auf die Stimmung schlug. Aber scheiss drauf, it´s Punkrock! Alles in allem ein schöner Auftritt, die Jungs haben sich echt gut geschlagen und vor allem einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Weiter so!
Umbaupause, neues Bier geholt, gemerkt, dass meine Kippen leer sind, aber keine Zeit um neue zu holen: unsere Lieblings-Wuppertaler THREE MINUTE POETRY betraten die Bühne. Neues Album „We´re gonna need a bigger boat“ im Gepäck, die erste Headliner-Tour – von dieser Band wird man noch viel hören! Und los ging’s direkt mit zwei Krachern vom neuen Album; quasi mit einem Atemzug aus dem Ärmel geschüttelt! Sound perfekt, Band noch perfekter (vor allem musikalisch!), Sänger Micha´s stets freudiger Kontakt zum Publikum und die Stimmung im Publikum… Naja, die war eher bescheiden. War es das, was Konzerte am Sonntagabend ausmachen? Abwarten, vielleicht fehlt die richige Menge Bier, ein bestimmter Song… was weiß ich. Jedenfalls war ablähmer Stimmung angesagt. Aber weiter im Programm: Ein bunt gemischter Haufen Songs, vor allem vom neuen Album und natürlich die Hits vom Debüt-Album „Slowly learning that love is ok“ wurden freudig präsentiert. Emocore, oder wie auch immer – es rockt wie Hund!. Ich kann nur immer wieder über die Professionalität der Jungs staunen. Jeder Takt sitzt, die Töne stimmen, dazu wird immer freudig mit dem Arsch gewackelt – Respekt Jungs! Ihr habt euch zu einer der besten Livebands dieses Genres aus deutschen Landen entwickelt. Und vielleicht noch weit darüber hinaus… Nach gut 15 Songs (ich hab nicht mitgezählt) und zwei Zugaben (Obacht: „Over it“, ein Hit der in Dissen nicht fehlen darf!) war dann Schluss. Die Stimmung hätte besser sein können, aber wie gesagt für einen Sonntagabend genau die richtige Portion, ohne Stress und unnötiges Pipapo.
Am 27.11 sind THREE MINUTE POETRY wieder am Start, genauer gesagt in Lebach. Ich werde wieder dabei sein und die Band abfeiern! Das haben Sie verdient!!