„Interference“ ist bereits das dritte Album des Trios aus Bielfeld, und es ist ein gutes Album geworden. Musikalisch bewegen sich 7 DAYS AWAKE im Independent Rock, mit einem latenten Stoner-Einschlag. Das kann dann schon mal ein wenig an BLACKMAIL („Guiding star“), MONSTER MAGNET („Cascading style sheets“) oder MUSE (“ Memento II“) erinnern. Mit „Sacrileague“ wagt man sich zudem auf das Postrock-Parkett. Zwischendurch wird auch mal mehr Wert auf den Song an sich und auf abgespeckteren Sound gelegt. „Greener“ bietet fast schon poppige Momente, auch „Black holes“ nimmt sich etwas zurück, ebenso „Destination zero“ mit seinem überraschenden Pianoeinsatz. In „Atlas 2050“ frönen 7 DAYS AWAKE ihrer Vergangenheit, als man noch rein instrumental unterwegs war. Höllisch verzerrte Gitarren, Sprachsamples, flirrende Effekte, man findet alle Trademarks, die einst von Bands wie KYUSS oder MONSTER MAGNET gesetzt wurden. Das abschließende „Flight operations“ schließt dort an, fährt das Energielevel aber deutlich runter. Ein stimmiger Schluss für ein kompaktes, reifes Album, das keinen Aussetzer, aber auch keinen wirklichen Höhepunkt bietet. Um die Platzhirsche zu schlagen, fehlt es ihnen an den manischen Momenten, an der Über-Hook, an der gewissen unterschwelligen Gefährlichkeit. Klingt negativer als es gemeint ist. Nennen wir es also Jammern auf grundsolidem Niveau.
7 DAYS AWAKE – Interference
- Beitrags-Autor:Holger Schwerer
- Beitrag veröffentlicht:20. Dezember 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger