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JELLYBEAT – Don’t let us be misunderstood

Da tanzen JUNKIE XL und FATBOY SLIM und die B52’s gemeinsam die Sonnenallee entlang. Oder besser die Falcostiege. Denn die drei Musiker von JELLYBEAT entstammen der österreichischen Hauptstadt. Der elektronische Indie-Pop mit teils wavigen Einflüssen (ich sag nur: WELLE:ERDBALL) auf „Don´t let us be misunderstood“ fordert zum Tanze, wenn auch nicht unbedingt das Hirn. Muss ja auch nicht. Passt auf jeden Fall in jede neonbeleuchtete 80er-Jahre-Plastikdisco, so vom Empfinden her. Definitiv muss es grellbunt sein.
Die beatlastige Spaßmusik, die aus den Lautsprechern dringt, ist bei „Lily´s in the kitchen“ insbesondere durch den Gesang von Katrin Navessi noch eigenständig, interessant und, ja, macht an. Mit zunehmender Albumlänge wird dann leider deutlich, dass die Ösis die Ideen, die sie in musikalischer Hinsicht haben, ein bisschen zu sehr auswalzen, diese sich zu oft wiederholen und „Don´t let us be misunderstood“ spätestens ab „Trial & Error“ beginnt, langweilig und eintönig zu werden. Das ist wirklich schade, denn hier wäre mehr möglich gewesen, als die Hookline von „Praise you“ immer wieder zu verwursten.
Wenn einem am Ende einer Party nichts mehr einfällt, was man auflegen könnte, ist dieses Album von JELLYBEAT sicherlich eine gute Wahl, denn hier wird sich wohl niemand beschweren, der Laser tastet sich immer weiter durch die Beats und die fast schon Chillout zu nennende Atmosphäre. Einfach eine CD zum Nebenherhören. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Immerhin.
Für eine neunjährige Bandgeschichte ist das allerdings ein bisschen wenig. Vielleicht gibt’s ja noch ein schönes Remix-Album hinterher.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.