Gestern wollte ich zwei Freunden meine neue Entdeckung präsentieren – eine Split-12″ aus dem Hause Lala Schallplatten. Darauf: vier Bands, die, grob genommen, in die gleiche Richtung gehen.
Bereits nach wenigen Takten die erste Frage, wer das denn sei.
„PLANKE!“
„Ach, die teilen sich doch auch ’ne Platte mit KÄFER K.“
„Ja, genau darum handelt es sich hier. Aber woher weißt du das, und wieso kennst du KÄFER K???“
„Die kommen aus Ditzumerverlaat.“
Na sieh mal einer an. Man muss dafür wissen, dass Ditzumerverlaat im tiefsten Ostfriesland liegt – unserer Heimat.
Und auch der andere kannte PLANKE – von einer Split mit CAPTAIN PLANET, MATULA und MIKROKOSMOS 23. Offenbar teilen sich PLANKE gerne Splits mit ähnlich klingenden Bands. Schöne Gitarrensachen, ein treibendes Schlagzeug und Texte über Mauern, kalte Hände und Herzen. Die wissen, wie’s geht!
KÄFER K. sind im Vergleich dazu etwas rauer und punkiger, der Gesang ist mir manchmal einen Tick zu grölig. Gefällt aber auch.
JAN.TENNER als nächstes. Benannt nach einer Hörspielserie aus den Achtzigern, klingt die Musik von ihnen fast genauso alt. Hier wird man zurückversetzt zu den Wurzeln des Emocore. Der Gesang, vielleicht mit Absicht, öfters schief, das Schlagzeug manchmal etwas holprig.
Bei den abschließenden ALIA geht es gelegentlich etwas ruhiger, fast sphärisch zu, hier bleiben einige Stellen auch rein instrumental, was auf dieser Platte für gewisse Abwechslung sorgt.
Gewinner sind für mich PLANKE, die auf der beiliegenden CD (vielen Dank für das doppelte Format!) noch zwei Bonus-Tracks beisteuern durften. Was hier aber vor allem zählt, ist das Herzblut, das offensichtlich investiert wurde und die DIY-Attitüde, die hinter dem ganzen Projekt steckt. Richtet eure Augen nach Leipzig! Denn Lala Schallplatten hat auch noch andere schicke Veröffentlichungen im Programm.