Gefühlte zehn Jahre ist es her, dass sich CHELSY mit ihrem Debüt der Öffentlichkeit präsentierten. Tatsächlich ist das aber erst fünf Jahre her. Was CHELSY in der Zwischenzeit gemacht haben? Konzerte gespielt, Songs geschrieben und ein wenig die Besetzung gewechselt, um dann jetzt endlich „Sweet medicine“ zu veröffentlichen.
Ich tue mich ja immer schwer damit, so muckermäßige Kommentare abzugeben, aber das hier ist wirklich solides Handwerk. Jeder Song ist bis ins kleinste Detail geplant und arrangiert und führt dazu, dass das Trio ein unglaublich homogenes Album geschaffen hat, das von vorne bis hinten einfach stimmig ist. Ein wenig Folk, ein wenig Indie und Pop und Rock und ganz viel CHELSY.
„Sweet medicine“ ist ein Album für jeden Tag, jede Zeit und immer. Es drängt sich nicht auf, man kann es wunderbar im Hintergrund hören, aber eben genauso intensiv und fokussiert nur auf die Musik. Und man wird immer wieder kleine Details entdecken, wie liebevoll an vielen Stellen gearbeitet wird und wie mit kleinen Variationen besondere Momente geschaffen werden. Egal ob beim ersten Mal oder beim hundertsten Hören.
Schade, dass der Hidden Track so ein wenig das Hörerlebnis stört und man dann doch nicht auf Dauerschleife stellen kann.
Aber wenn das Album so liebevoll ist und so gute Songs hat, warum dann keine 10 Punkte? Manchmal möchte man CHELSY zurufen „Wo sind die Hits“, so wie auf der ersten kleinen Single „Unfinished smile, wo sind die Momente, in denen man wirklich ganz in einem Song versinkt? Sie sind da, aber oft nur im Kleinen, und so fehlt das letzte Highlight.