Dass es sich bei dieser Platte um keine gewöhnliche, klassische Klaviermusik handelt, macht schon das Cover deutlich: Vor einem Vorhang steht ein versonnen blickender Mann im schwarzen Anzug – mit zwei Buttons am Revers. Der Organist von der schwedischen Band ATOMIC SWING legt mit “Waiting for the end” sein zweites Soloalbum vor. Produziert von Janove Ottesen von KAIZERS ORCHESTRA und mit der Unterstützung diverser Gastmusiker ist ein kleines, abwechslungsreiches Schmuckstück entstanden. Während der eindringliche Gesang und das Klavierspiel von Micke Lohse im Vordergrund stehen, bilden auf dem Album Bass und Schlagzeug eine Basis, die mit Sprenkeln von Trompete, Violine, Schifferklavier und Banjo aufgelockert wird, und vereinen somit Folk, Jazz, Pop und Country zu einer interessanten Mischung. Live wird es der Zuhörer mit der steppenden Ein-Mann-Kapelle des ungewöhnlichen Gentlemans zu tun haben. Den Swing hat der Sänger auch hier nicht vollkommen außer Acht gelassen und greift mit fetzigen Rhythmen tief in die Tasten (“No exception to the rule“). Unterhaltsam geht es in “Handcuffed“ und “Stop that bus“ zu, ergreifende Balladen wie “Mona Lisa“ und “Mr. Mean“ werden eingerahmt vom ausdrucksstarken Titelsong “Waiting for the end“, dem musicalartigen “Little butterfly“ und dem traurig-schönen Liebeslied “This ol’ heart.“ Das knapp 40 Minuten lange Album lässt keine Langeweile aufkommen und macht Klaviermusik auch für alternative Zielgruppen salonfähig.